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Brief Johannes Hevelius‘ an Erhard Weigel, 2. Juli 1677 (st.n.)

Dieser Brief wurde von Klaus-Dieter Herbst in seinem Beitrag zum Tagungsband zum 5. Weigel-Kolloquium 2008 publiziert. Dieser Edition inklusive der Anmerkungen sei an dieser Stelle gefolgt.

Klaus-Dieter Herbst: Erhard Weigel und seine Empfehlungsschreiben für Gottfried Kirch und Tobias Schnitter an Johannes Hevelius. In: Klaus-Dieter Herbst und Helmut G. Walther (Hrsg.): Idea matheseos universae. Ordnungssysteme und Welterklärung an den deutschen Universitäten in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Stuttgart 2012, S. 35–36.

Edler, GroßAchtbarer vnd Hochgeehrter Hr.

Ich erinnere mich gar wol, das ich Meinem Hochg. Hr. noch eine antwort, insonderheit auf das schreiben,1 darinnen er mir den Hr. Kirchnern recommendiret hatte, schuldig bin; alldieweil mir aber das gedachte schreiben vnversehens von der handt gekommen, das ich nie nicht es wieder habe können, zu sehen bekommen, als habe ich biß zu dieser gelegenheit es versparen wollen. Bedancke mich fürs erste, das Mein Hr. schon zu vnterschiedenen mahlen mit schreiben mich ersuchen hatt, wünsche das ich hinwiederumb gelegenheit haben möchte solche angenehme freündtschafft auch mit der thatt zuerkennen, vnd wie das ich allezeit gefließen Meinem Hochg. Hr. zu dienen. Was den Cometen2 betrifft, wan vnd wie er erschienen vnd wie lange er von mir alhir zu Danzig seÿ observiret worden, wird aus beyliegende Epistel3 vngefehr zu sehen sein; das vbrige wird aus denen observationibus genwer deduciret werden. Den Hr. Tobiam Schnittern, habe ich gerne, auf Meines Hochg. H. recommendation irgentwo beferdern wollen, aber weil beÿ vns gar wenig gelegenheit vorhanden, als hatt es nicht geschehen können: wo er nun geblieben weiß ich nicht, den er nicht wieder zu mir gekommen. Den Hr. Kirchner den mir M. H. auch dazumahl recommendiret, habe ich zu der Zeit, so wie ers inständig auch suchte, gerne bey mir behalten wollen, vnd hatten zusamen contrahiret auf ein iar furs ert, liß sich zuanfangs an, als wan er wol lenger würde bleiben; meine gutte hoffnung aber hatt mich betrogen. den nach dem er etzliche wochen oder monate bey mir gewesen, hatt er vorgewandt er hette bey Königsberg einige schulden einzufordern, welches ich auch gerne concediret, in hoffnung er würde wieder kommen und seiner Zusage nachkommen aber er ist alsbaldt von da nach hause gereiset und nicht eins einen abscheidt von mir genommen noch einen eintzigen brieff an mich geschrieben,4 viel weniger sich etwa bedancket für die herberge; da ich ihm doch, wie er nicht anders wird sagen können alle ehre vnf freindtschafft erwiesen, hette er alsbaldt freÿ heraus gesaget das er eine frawe5 hette (wie ich hernach erfahren, vnd das er nur suchte eine zeitlang sich alhie aufzuhalten) ich hette ihn gerne freÿ, vmb meines Hochg. Hr. halbe, bey mir eine zeitlang behalten. Das er aber mir soetwas hatt dürffen auf den ermel binden da er ein anders hatt im sinne gehabet, hatt ihm für wahr nicht wol angestanden, das er Meinen Hoch. Hr. vnd mich so verleitet hatt. Wiewol mir wenig an seinen diensten ist gelegen gewesen, habe seiner gar wol entbehren können, vnd das was er beÿ mir verrichtet ich nicht einer bone wert halte. Im vbrigen gratulire ich Meinem Hochg. Hr. das er wieder fürgenommen die Physicam mit der Mechanica zuvereinigen. Zweiffele nicht darum, das Mein Hochg. Hr. daßelbige löbliche werck zum gewünschten ende wird vollerführen können, vnd sich als dan einen eigenen Nahmen erwerben. Womit der Göttlichen obhutt trewlich empfohlen, verbleibende

Meines Hochgeehr. Hr.
Dienstgefließener
Johan Hewelcke.

In Danzig Ao 1677
den 2 Julij. St. n.


Für die Fußnoten siehe
Klaus-Dieter Herbst: Erhard Weigel und seine Empfehlungsschreiben für Gottfried Kirch und Tobias Schnitter an Johannes Hevelius. Seiten 35–36.

1   Gemeint ist der Brief von Erhard Weigel an Johannes Hevelius vom 26. August 1673.
2   Komet C/1677 H1, beobachtet vom 17./27.4. bis 28.4./8.5.1677. Dieser Komet wurde von Hevelius entdeckt.
3   Johannes Hevelius: Epistola ad Amicum De Cometa Anno MDCLXXVII Gedani observato, Danzig 1677.
4   Hier irrt sich Hevelius. Kirch schrieb an seine Frau in einem Brief aus Königsberg (verfasst vor dem 2./12.2.1675): „Sonsten kann ich auch unberichtet nicht laßen, daß, da ich zu Gerdaun sahe, daß es mit meiner Erbschaft gar langsam und schwer hergehen wolte, ich an Seine WohlEdle Herrlichkeit, Tit. H. Joh. Hevelium geschrieben, und ihm vermeldet, daß es langsam herginge, und es sich ansehen ließe, daß ich gar wieder auff Guben müßte, er solte in Gottes Nahmen an meine Stelle iemand anders nehmen. Ichwerde wol eine Weile hier zu Königsberg verbleiben, weiß aber nicht wie lange.“ (Herbst, Kirch-Korrespondenz, Bd. 1, S. 6.) Daraus folgt zweifelsfrei, dass Kirch an Hevelius geschrieben hatte und für sein Fernbleiben eine Erklärung gab. Dieser Brief ist nicht überliefert.
5   Maria Kirch, geborene Lang, in Lobenstein, seit 1667 mit Gottfried Kirch verheiratet.


Literatur

  • Klaus-Dieter Herbst (Hrsg.): Die Korrespondenz des Astronomen und Kalendermachers Gottfried Kirch. 3 Bände, Jena 2006.

Brief Erhard Weigels an Johannes Hevelius, 26. August 1673

Dieser Brief wurde von Klaus-Dieter Herbst in seinem Beitrag zum Tagungsband zum 5. Weigel-Kolloquium 2008 publiziert. Dieser Edition inklusive der Anmerkungen sei an dieser Stelle gefolgt.

Klaus-Dieter Herbst: Erhard Weigel und seine Empfehlungsschreiben für Gottfried Kirch und Tobias Schnitter an Johannes Hevelius. In: Klaus-Dieter Herbst und Helmut G. Walther (Hrsg.): Idea matheseos universae. Ordnungssysteme und Welterklärung an den deutschen Universitäten in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Stuttgart 2012, S. 33–34.

WohlEdler, Vest vnd Hochgelahrter, Insonders
Hochgeehrter Herr vnd geneigter Gönner

Es hat Zeiger1 dieses, nebenst seiner privat Verrichtung, auch ein sonderlich Verlangen, Meinem h[ochgeehrten]h[err]n bey dieser seiner Reyse schuldigst aufzuwarten, alß dessen weldtbekanter Ruhme Ihme in vnsern Auditorijs alhier der billigkeit nach Höchstrühmlich zum öfftern vorgetragen worden. Er hat aber ohne einige Zeilen von meiner Wenigkeit nicht erscheinen wollen. Welches m[ein]h[ochgeehrter]h[err] im besten vermercken wird. Ich wünsche näher zu seyn, vnd was zum Aufnehmen der würklichen Gelahrsamkeit ich vnmaßgeblich concipirt, Dessen wissen Consilijs zu exponiren. Allein die Entlegenheit verhindert viel. Ich contentire mich vnterdessen mit dessen herrlischen Scriptis, vnd wolte wünschen, daß ich nur etwas weniges contribuiren könte. Muß mich aber mehrentheils nur mit den Mechanices exercitamentis behelffen, aus welchen die durch die Scholasticos so weit zurükgesetzte Philosophia realis am besten erbauet werden kan. Vbersende inzwischen etwas weniges, weil das grose noch nicht fertig, vnd verbleibe nechst empfehlung desselben in Gottes gn[aden] Schutz

Meines Hochgeehrten Gönners
schuldiger diener
ErhWeigelius

Jena den 26. Aug. 1673.


Für die Fußnote siehe
Klaus-Dieter Herbst: Erhard Weigel und seine Empfehlungsschreiben für Gottfried Kirch und Tobias Schnitter an Johannes Hevelius. Seite 33.

1   Der Zeiger (Überbringer) dieses Briefes ist Gottfried Kirch. Das folgt zweifelsfrei aus dem Antwortbrief von Hevelius aus dem Jahr 1677. Dass der Begriff Zeiger im 17. Jahrhundert im Sinne des Überbringers (eines Briefes) verwendet wurde, belegen auch andere Briefstellen; vgl. Herbst, Kirch-Korrespondenz, Bd. 1, S. 80, 250.


Literatur

  • Klaus-Dieter Herbst (Hrsg.): Die Korrespondenz des Astronomen und Kalendermachers Gottfried Kirch. 3 Bände, Jena 2006.

Brief Erhard Weigels an Johann Abraham Ihle und Gottfried Kirch, 1689

Laufende Nr. im Briefwechselverzeichnis von Stefan Kratochwil: No. 125
(Der Briefwechsel von Erhard Weigel. Seite 150.)

Dieser Brief wurde von Klaus-Dieter Herbst im Rahmen der Kirch-Korrespondenz publiziert. Dieser Edition inklusive der Anmerkungen sei an dieser Stelle gefolgt.

Darüber, wie das hier wiedergegebene Schreiben in die von Kirch nachgelassenen Papiere gelangte, können nur Vermutungen angestellt werden, denn ein Brief mit Absender, Ort und Datum ist nicht überliefert (die Einordnung in das Jahr 1689 erfolgt gemäß der Angabe im Katalog der UB Basel). Denkbar ist, daß Erhard Weigel in Jena an einen Briefpartner in Leipzig (vielleicht Christoph Pfautz) einen Brief schickte, dem das „Memorial“ beigelegt war, das wiederum an Kirch weitergereicht worden ist. Da der zweite Punkt an Kirch gerichtet ist und keine gesicherten Hinweise auf den möglichen Erstempfänger in Leipzig vorliegen, wird trotz der verbleibenden Unsicherheit das „Memorial“ als ein schreiben (aber im Sinne einer Beilage zu einem anderen Brief) von Weigel an Kirch gewertet (mit gleicher Begründung könnte es auch als ein Schreiben von Weigel an Johann Abraham Ihle, an den der erste Punkt gerichtet ist, gewertet werden).

Klaus-Dieter Herbst (Hrsg.): Die Korrespondenz des Astronomen und Kalendermachers Gottfried Kirch. Band 2: Briefe 1689–1709, Brief Nr. 416, S. 22.

Memorial.

1. Hln. J. Abrah. Ihlen Churfl. brandebl. Post Factorn, nechst freundlicher begrüsung zu berichten, daß Hl. Joh. Bielke – StattRichter alhier, nicht allein ein Exemplar Extractionis radicis moralium1 meinet wegen mit bringen, sondern auch was vor den Frantzösischen Autorn, Memoire Mathematique du Henrion,2 ausgelegt, danckbarlich bezahlen werde.
2. Hln. Gottfried Kirch, nechst freundlicher begrüßung zuberichten, daß Hl. Stattrichter Bielke vornehmer Buchführer alhier, ein Exemplar Extractionis Radicis Morum orbis Christiani meinet wegen offeriren werde.

EW.


Für die Anmerkungen siehe
Klaus-Dieter Herbst (Hrsg.): Die Korrespondenz des Astronomen und Kalendermachers Gottfried Kirch. Band 3, Seite 304–305.

1   Weigel, E.: Extractio Radicis, 1689. Dieses Buch erschien 1689 bei Johann Bielcke in Jena. Hieraus ergab sich vermutlich die bei der Archivierung vorgenommene Datierung.
2   Henrion, D.: Memoires Mathematiqves Recueillis, 1613 und 1627.


Literatur

  • Erhard Weigel: Extractio Radicis, oder Wurzl-Zug des so schlechten Christen-Staats samt einer Rolle von 45. Lastern/ Welche in gemeinen Schulen unsern Kindern angewehnet werden. Jena 1689, VD17 3:601652E, Digitalisat
  • Didier Henrion: Memoires Mathematiqves Recueillis. Paris 1627. Digitalisat

Brief Erhard Weigels an Gottfried Kirch, 1687

Laufende Nr. im Briefwechselverzeichnis von Stefan Kratochwil: No. 111
(Der Briefwechsel von Erhard Weigel. Seite 149.)

Dieser Brief wurde von Klaus-Dieter Herbst im Rahmen der Kirch-Korrespondenz publiziert. Dieser Edition inklusive der Anmerkungen sei an dieser Stelle gefolgt.

Klaus-Dieter Herbst (Hrsg.): Die Korrespondenz des Astronomen und Kalendermachers Gottfried Kirch. Band 1: Briefe 1665–1689, Brief Nr. 373, S. 415–416.

Salutem et amorem!1

Tit. Insonders großgl. Herr vnd werther Freundt. Vor die Bemühung bitte ich mir etwas auffzutragen, daß, weil Er die Schreibe-Gebühr nicht behalten wollen, ich doch sonst was zur Danckbarkeit thun möge. Ich bin izo hier zu Nürnberg, die Globos perpetuos vnd Correctos2 zu urgiren, daß sie hoffentlich künfftigen Frühling3 fertig seyn werden; Bitte beykommendes Schreiben4 so bald müglich nach Dreßden wohl zubestellen lassen, das porto, schicke hierbeÿ bis Leipzig, daß vbrige nach Dreßden wird der hl. selbst gar gerne zahlen. Vale et amare perge

Tuum ||ὅλως ὅλον || ErhWeigelium PP.5

Tit. || Herrn Gottfried Kirchen || vornehmen Astronomo || ggl. || in || Leipzig. || Citò Citò


Für die Anmerkungen siehe
Klaus-Dieter Herbst (Hrsg.): Die Korrespondenz des Astronomen und Kalendermachers Gottfried Kirch. Band 3, Seite 250.

1   „Gruß und Zuneigung!“
2   Siehe auch die Schrift Weigel, E.: Globorvm Correctorvm Et Perpetvorvm Novissima Descriptio, 1690.
3   Frühjahr 1688. In der Vorlesungsankündigung für das Sommersemester 1688 schreibt Weigel, daß die Hindernisse bei der Herstellung der verbesserten Globen überwunden seien. Siehe UB Jena, 2 Hist. lit. VI, 23, 193.
4   Der Adressat und das Schreiben selbst sind nicht bekannt. Wenn Weigel in dem weiterzuleitenden Brief mechanische Fragen zur Globenherstellung behandelt hat, dann käme als Empfänger der seit 1686 am sächsischen Hof in Dresden als Hof- und Kunsttischler tätige Andreas Gärtner in Betracht. Siehe Sonnemann, 1987, S. 165.
5   „Lebe wohl und fahre fort zu lieben Deinen [Dir] ganz und gar ergebenen Erhard Weigel, ordentlicher Professor.“


Literatur

  • Erhard Weigel: Globorum Correctorum Et Perpetuorum Novissima Descriptio & Usus. Jena 1690, VD17 39:115187V, Digitalisat
  • Rolf Sonnemann: Der sächsische Hofmechanikus Andreas Gärtner (1654–1727) und die „Gärtneriana“. In: Karl Czok (Hrsg.): Abhandlungen der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Philologisch-Historische Klasse. Band 71, Heft 3, 1987. S. 163–166.

Brief Erhard Weigels an Gottfried Kirch, 23. August 1682

Laufende Nr. im Briefwechselverzeichnis von Stefan Kratochwil: No. 98
(Der Briefwechsel von Erhard Weigel. Seite 148.)

Dieser Brief wurde von Klaus-Dieter Herbst im Rahmen der Kirch-Korrespondenz publiziert. Dieser Edition inklusive der Anmerkungen sei an dieser Stelle gefolgt.

Klaus-Dieter Herbst (Hrsg.): Die Korrespondenz des Astronomen und Kalendermachers Gottfried Kirch. Band 1: Briefe 1665–1689, Brief Nr. 153, S. 160–161.

Gott mit uns!

Tit. Insonders Vielgl. Herr vnd Freund. Vor vbersendete1 fernere Ephemerides2 auff das heurige Jahr sage ich schuldigen Danck, Die vorigen 50. Exemplarien3 werden halb contentiret seyn, die vbrige Helffte habe ich unsern Adiuncto M. Schmidten4 alhier recommendiret, Ob Er vielleicht auch das Glück haben möchte solche gleicher weiß an den Mann zubringen wormit sichs aber in etwas verzogen, vnd ich habe so bal kein anderweitiges dergleichen Collegium auffthun können. Ich bin sehr ocassirt, wegen des Bauens in meinem neuen hauß, welches ich nun mehr durch Gottes Gnade bezogen.5 werde nicht nachlassen diese Arbeit ferner zu recommendiren: die Exemplarien werden sich nicht verliehren, sondern ihren Mann noch wohl erlangen.
Den iezigen Cometen6 haben wir alhier erst den 16. August zusehen bekommen. Hl. Dörffl zu Plauen hat Ihn den Dintag zuvor7 schon gesehen, weil Ihn sein Krnakes Kind8 in der nacht vnruhig gemacht, daß Er auffstehen müssen, da Er vngefehr zum Fenster hinaus sehend ihn erblickt.
Dieses Schreiben wird die Fr. Gletitzschin oferiren haben lassen. Dieselbe ist mir vber 40. Rthr schuldig vor ihres Sohns9 bey mit verzehrtes Kostgeld. Ich habe meinen StiefSohn,10 einen Cramer an Sie gewiesen mit 23. thlr. solche einem Messing Händler in Leipzig hl. Hauken vnd seinen Erben11 zu zahlen: das vbrige dem hln Günther12 Buchhändler in Dreßden da ich mich neulich auffgehalten, so viel Er davon paetendiren wird durch Stich Handlung13 zuzuschreiben. Ich habe aber bis dato keine Nachricht, weder von der Frau Gletitschin, noch von hln Günther, dem ich sonst auch 30. Exemplarien meines HimmelsZeigers14 vberlassen solche von sonder Praetension abzuziehen. Bitte mhhl. wolle die Fr. Gletitschin freundlich grüssen, vnd von ihr mündlich erfahren, wie es stehe. Sonderlich wie viel hl. Günther praetendire, Der mir es expressi weder zu Dreßden sagen, noch von Dreßden herschreiben wollen, ungeacht ich offt darum angehalten.
Ich hoffe nicht daß Er mehr alß das residuum praetendiren wird. Die 23. thlr. aber dem Messing Händler zubezahlen, gehen vor, sind ehe angewiesen, Bitte die Fr Gletitschin zu urgiren daß Sie besagten Cramer15 zu frieden stelle, damit Er meinen StiefSohn fernere wahre auff Credit von einer Meß zur andern vberlassen möge.
Bliebe wieder verhoffen hln. Günthern etwas zurück, das will ich Ihm selbst wohl gut thun. Die 23 thlr sind schon vor 2. Jahren angewiesen gewesen.
Bitte sich hierinnen zubemühen vnd mich ehist wieder zuberichten.16 Vale et amare perge

Tuum || ὅλως ὅλον || EWeigelium P. ⟨P.⟩17

Jena den 23. Aug. 1682.

Tit. || Herrn Gottfried || Kirchen Der HimmelsKunst || ergebenen || ggl. || in || Leipzig. || im Collegio || Paulino || per amy.18


Für die Anmerkungen siehe
Klaus-Dieter Herbst (Hrsg.): Die Korrespondenz des Astronomen und Kalendermachers Gottfried Kirch. Band 3, Seite 90.

1   Hieraus wird auf Brief Nr. 152 geschlossen, der mit der Sendung der Ephemeriden verbunden gewesen sein wird.
2   Kirch, G.: Annus II. Ephemeridum Motuum Coelestium 1682, 1682.
3   Bereits Anfang 1682 hatte Kirch vom zur Neujahrsmesse in Leipzig erschienenen ersten Jahrgang seiner Ephemeriden 50 Exemplare nach Jena geschickt, wo sie Weigel in seinen Vorlesungen verkaufte. Siehe Brief Nr. 122.
4   Johann Andreas Schmidt.
5   Bis zu dieser Zeit wohnte Weigel als Inspektor des Internats im Gebäudekomplex der alten Universität (Collegium Jenense). Das von Weigel 1682 bezogene (siehe Spieß, 1881, S. 31 f.), aber schon 1667 bis 1670 neuerbaute Haus zeichnete sich durch viele technische Eigenheiten aus, welhalb es auch noch heute als eines der 7 Wunder von Jena bezeichnet wird. Es wurde 1898 abgerissen. Siehe Weber, 1897.
6   Komet 1P/1682 Q1 (Halley). Siehe Kronk, 1999, S. 373–376 und Yeomans, 1991, S. 422. Nur zu diesem Kometen siehe Freitag, 1984.
7   15./25. August 1682.
8   Vermutlich Euphrosyne Dörffel. Siehe Pfitzner, 1998, S. 43.
9   Thomas Fritsch, Sohn von Katharina Margaretha Gleditsch aus erster Ehe mit Johann Fritsch.
10   Von Weigels Stiefsöhnen sind nur zwei mit Namen bekannt, Martin und Christoph Hartmann, beides Söhne aus erster Ehe von Weigels Frau Elisabeth. Da Christoph und Martin studiert haben, wird der hier genannte Kramer ein dritter Stiefsohn sein.
11   Hauke. Vorname und Erben nicht ermittelt.
12   Michael Günther.
13   Stich Handlung: kaufmännisch Kauf- oder Tauschgeschäft. Siehe Grimm, 1984, Bd. 10, Sp. 404–407, Handlung 11) und 12) sowie Bd. 18, Sp. 2688–2693, Stich B 8).
14   Weigel, E.: Himmels=Zeiger, 1681.
15   Die von Weigel beschriebenen Verbindlichkeiten geben nur Sinn, wenn dieser „Cramer“ der Messinghändler Hauke ist, und nicht Weigels Stiefsohn, der auch als „Cramer“ bezeichnet wird. Denn dem Messinghändler Hauke sind unbedingt die 23 Taler zu zahlen, die dieser schon seit zwei Jahren zu erhalten hat, damit er anschließend Weigels Stiefsohn, auch ein Kramer, weiterhin Kredit gewähren wird. Da das im Interesse von dem Stiefsohn ist, hatte Weigel ihn bezüglich der 23 Taler zu Frau Gleditsch geschickt.
16   Ein Antwortschreiben ist nicht bekannt.
17   „Lebe wohl und fahre fort, Deinen [Dir] ganz und gar ergebenen Erhard Weigel, ordentlicher Professor, zu lieben.“
18   Der den Brief überbringende Freund wurde nicht ermittelt.


Literatur

  • Gottfried Kirch. Annus II. Ephemeridum Motuum Coelestium 1682. Leipzig 1682. VD17 39:119642A, Digitalisat
  • Edmund Spieß: Erhard Weigel, weiland Professor der Mathematik und Astronomie zu Jena, der Lehrer von Leibnitz und Pufendorf. Leipzig 1881. Online
  • Paul Weber: Das Weigel’sche Haus und das alte Jena. Jena 1897.
  • Garry W. Kronk: Cometography. A Catalog of Comets. Volume 1: Ancient–1799. Cambridge 1999.
  • Donald K. Yeomans: Comets. A Chronological History of Observation, Science, Myth, and Folklore. New York [u.a.] 1991.
  • Ruth S. Freitag: Halley’s Comet: A bibliography. Washington 1984.
  • Elvira Pfitzner: Die astronomischen Beobachtungen des Geistlichen Georg Samuel Dörffel. 1643–1688. Weissbach 1998
  • Erhard Weigel: Himmels-Zeiger Der Bedeutung Bey Erscheinung Des ungemeinen Cometen : Anno 1680. von 6. Novembr. an/ beobachtet. Jena 1681, VD17 39:123010L, Digitalisat
  • Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Nachdruck der Erstausgabe 1854–1960. Stuttgart 1984 (München 1991). Online

Brief Erhard Weigels an Gottfried Kirch, März 1682

Laufende Nr. im Briefwechselverzeichnis von Stefan Kratochwil: No. 94
(Der Briefwechsel von Erhard Weigel. Seite 148.)

Dieser Brief wurde von Klaus-Dieter Herbst im Rahmen der Kirch-Korrespondenz publiziert. Dieser Edition inklusive der Anmerkungen sei an dieser Stelle gefolgt.

Dieses Schreiben Erhard Weigels ist ein Zusatz am Schluß des Briefes von Gottfried Teuber an Kirch. Da es von Weigels Hand ist und Weigel mit Kirch brieflich verkehrte, wird dieses Schreiben als eigenständiger Brief gewertet. Der betreffende Brief Teubers an Kirch ist nicht datiert. Klaus-Dieter Herbst nimmt an, dass der Brief auf den 7./17. März 1682 zu datieren ist.

Klaus-Dieter Herbst (Hrsg.): Die Korrespondenz des Astronomen und Kalendermachers Gottfried Kirch. Band 1: Briefe 1665–1689, Brief Nr. 127, S. 123–124.

P.S.
Dieses ist einer von meinen treien Confidenten1 welcher mir in observationibus vnd elaborationibus never inventionum gute dienste leistet, weil Er schön reissen in Kupferstechen, Instrument vnd Uhrwercken machen etc. kan vnd sonst in Mathese wohl versirt. Der würde wohl die Mühewaltung auff sich nehmen, vnd demselben in Mechanicae gute handgriffe weisen wann Er Beiuns zukommen sich resolviren würde
Vale, et amare perge

Tuum EWeigelium PP || pm2


Für die Anmerkungen siehe
Klaus-Dieter Herbst (Hrsg.): Die Korrespondenz des Astronomen und Kalendermachers Gottfried Kirch. Band 3, Seite 68.

1   Neben Gottfried Teuber waren in dieser Zeit auch Johannes Meyer und Johann Andreas Schmidt die Vertrauten und Gehilfen von Erhard Weigel. Weigel ist für seine Himmelsgloben und mechanischen Erfindungen bekannt, die er in einer eigenen Werkstätte von seinen Assistenten herstellen ließ. Siehe Herbst, 2000, S. 61–63. Herbst, 2004 (Erhard Weigels mechanische Werkstatt). Kratochwil, 2004.
2   „Lebe wohl und fahre fort zu lieben Deinen Erhard Weigel, öffentlicher Professor, eigenhändig“


Literatur

  • Klaus-Dieter Herbst: Traces to the mechanic’s workshop: Gottfried Teuber’s copper engraving and woodcut illustrations for Erhard Weigel. In: Klaus Hentschel, Axel D. Wittmann (Hrsg.): The Role of Visual Representations in Astronomy: History and Research Practice. Thun und Frankfurt am Main 2000, S. 53–65.
  • Klaus-Dieter Herbst: Erhard Weigels mechanische Werkstatt. Eine Spurensuche. In: Jenaer Jahrbuch zur Technik- und Industriegeschichte, Jena Bd. 6 (2004), S. 33–40.
  • Stefan Kratochwil: Die Himmelsgloben von Erhard Weigel. In: Jenaer Jahrbuch zur Technik- und Industriegeschichte 2004, S. 41–54.

Brief Erhard Weigels an Gottfried Kirch, 19. Dezember 1680

Laufende Nr. im Briefwechselverzeichnis von Stefan Kratochwil: No. 88
(Der Briefwechsel von Erhard Weigel. Seite 148.)

Dieser Brief wurde von Klaus-Dieter Herbst im Rahmen der Kirch-Korrespondenz publiziert. Dieser Edition inklusive der Anmerkungen sei an dieser Stelle gefolgt.

Dieser Auszug von unbekannter Hand entspricht im Wortlaut dem Mittelteil eines Briefes von Weigel an Herzog Johann Ernst II. von Sachsen-Weimar vom 19./29. Dezember. Da Kirch spätestens seit Anfang der 1670er Jahre mit Weigel bekannt war und Kirch nachweislich Beschreibungen von Kometenerscheinungen anderer Beobachter, darunter aus Jena, erhalten hat, ist es sinnvoll anzunehmen, daß Weigel am 19./29. Dezember 1680 auch einen Brief an Kirch geschickt hat.

Klaus-Dieter Herbst (Hrsg.): Die Korrespondenz des Astronomen und Kalendermachers Gottfried Kirch. Band 1: Briefe 1665–1689, Brief Nr. 77, S. 71–72.

Extract Schreibens von Herrn Erhardo || Weigeln, aus Jehna den 19. Decembr. 1680.

Welcher gestalt Ich alhier den annoch wehrenden, und an wunderlichen Erscheinungen immer zunehmenden Cometen,1 nicht allein vom 10. Novembr. an, solange Er früh vor der Sonnen Aufgang zusehen gewest, sondern auch nachdem Er den eigenen Lauff der Sonnen übertroffen, und sich nun nach der Sonnen Untergangn hinführo weiter erweisen wird, das Erstemahl den 11. Decembr. das (2) mahl gestern als den 18. Decembr. zum 3tenmahl heüte den 19. ejusdem auf das fleißigste beobachtet. Und2 befinde Ich beÿ demselben soviel wundersame Eigenschafften, daß Ich mit fleißiger Nachschlagung im Register der vormahls erschienenen Cometen, noch keinen finden können, der Ihme gleich wehre, Indem Er (1.) gantz nahe unter dem Marte im Himmelsbilde des Löwen, also käntlich entstanden, daß man von seiner Gebuhrt Stad gewißer als sonst von je eines andern Cometen seiner versichert, (2.) gar nahe beÿ der Mittelstraße des vornehmsten Creißes des Zodiaci, darunter alle Planeten sich aufhalten, immer her und fort gestrichen, daß Er einen Strich, nicht wie die andern alß einen Circkel, sondern als eine Schlangen Linie geführet, welches sonst von keinem gelesen wird. (3.) So ist Er auch viel käntlicher alß ie einer, da man doch von gar sehr wenigen dergleichen lieset, so wohl vor alß nach der Sonnen gesehen worden, hat sich erstlich als ein Morgenstern, nun aber als ein Abendstern erwiesen. (4.) Ist der Schweiff ümb ein ziemliches länger, als ie einer observiret worden, und hat sich diesen nechsten Erscheinungen nach, über 70. grad am himmel erstrecket, so formidabel, daß sich gestern alhier Jederman davor entsezet, auch einige gemeine Leüthe Willens gewesen, in Erblickung Seiner, es vor ein Feüer auszuschreÿen.
Nun gehet der so große Schweiff mitten durch den Adler, auf das Creütz Christi, sonst der Schwan genant, zu, und zielet der Comet mit seinem iezo von der Mittelstraße abgewendeten Lauffe gegen dem Delphin und dem Pegaso hin, und scheinet allso, daß Er daherum seinen Lauff vollenden würde: Weßwegen er sich denn Uns Christen, sonderlich im Römischen Reiche, sehr considerabel darstellet.
Ich bin gleich begriffen, meine wenige Beschreibung zum Druck zu befördern, darzu schon der Anfang gemachet, und darneben der gantze Zodiacus mit dem Lauffe des Cometen in Kupffer gestochen wird.3 p


Für die Anmerkungen siehe
Klaus-Dieter Herbst (Hrsg.): Die Korrespondenz des Astronomen und Kalendermachers Gottfried Kirch. Band 3, Seite 40.

1   Komet C/1680 V1. Siehe Kronk, 1999, S. 369–373 und Yeomans, 1991, S. 422.
2   Von hier bis zum Ende des nächsten Absatzes gleicht der Text auch der Beschreibung in einer Veröffentlichung von 1681. Siehe N.N.: Prognosticon, Oder Unmaßgebliches Bedencken, 1681, Bl. 35v.
3   Siehe Weigel, E.: Himmels=Zeiger, 1681, S. 65 ff. Darin befindet sich der hier erwähnte Kupferstich mit der Bahn des Kometen.


Literatur

  • Garry W. Kronk: Cometography. A Catalog of Comets. Volume 1: Ancient–1799. Cambridge 1999.
  • Donald K. Yeomans: Comets. A Chronological History of Observation, Science, Myth, and Folklore. New York [u.a.] 1991.
  • Erhard Weigel: Himmels-Zeiger Der Bedeutung Bey Erscheinung Des ungemeinen Cometen : Anno 1680. von 6. Novembr. an/ beobachtet. Jena 1681, VD17 39:123010L, Digitalisat
  • Prognosticon, Oder Unmaßgebliches Bedencken/ Uber Den letzten im Außgang des verschienenen/ und im Anfang dieses 1681sten Jahrs/ erschienenen greülichen und unerhörten langen Cometen : Zusammen getragen auß etlichen Schrifften der berühmbtesten Mathematicorum. Hamburg 1681. Band 1. VD17 1:058018A, Digitalisat

Brief Erhard Weigels an Gottfried Kirch, 23. Februar 1692

Laufende Nr. im Briefwechselverzeichnis von Stefan Kratochwil: No. 129
(Der Briefwechsel von Erhard Weigel. Seite 150.)

Dieser Brief wurde von Klaus-Dieter Herbst im Rahmen der Kirch-Korrespondenz publiziert. Dieser Edition inklusive der Anmerkungen sei an dieser Stelle gefolgt.

Klaus-Dieter Herbst (Hrsg.): Die Korrespondenz des Astronomen und Kalendermachers Gottfried Kirch. Band 2: Briefe 1689–1709, Brief Nr. 498, S. 130–131.

Felicissimum Progressum novae || semper Vitae.1 || Tit. Insonders ggl. Herr und werther Freundt.

Ich habe die Hoffnung zu einem Collegio Mathematico2 im Reich noch nicht fallen lassen: bescheret Gott Friede, werde ich nicht ermangln, wenn ich lebe, es nach Möglichkeit zu poussiren, und mggl. wegen des Calenders vornehmlich dazu ferner zu recommentiren.3 Mit diesem berichte ich, daß unlängst ein guter Freundt4 unter den Fuhrleuthen sehr gewünscht, und ein paar dutzend Thlr dazu gern zu spendiren sich vernehmen lassen, wenn Er eine richtige Monds Tafel haben könte, darinnen alle Tag zu sehen, wenn der Mond auff und untergehe, solche auff den Reysen zu gebrauchen, nur im Teutschland herum, und sich darnach zu richten. Nun hab ich Ihme zwar von mhhln seinen Ephemeridibus5 gesagt darinner aller Planeten Auff und untergang auff alle Tag zu finden: aber die guten Leuthen können sich in das Latein, und in so vielerley beysam, nicht richten. Mein ggl. schreibe mir seine Gedanken,6 ob nicht ein Tractätlein à part zu solchem End vor die Fuhrleuth herausgegeben werden möchte, darein sich diese Leuthe leichtlich finden könten. Ich will diesen Freund obligiren, daß Er seinen Vorschuß dazu praestiren möge, welchen ich mggl. fideliter zusenden werde, weil ich selbst zu solchen werckh nicht Zeit finde, und mhhl. ohne das diese Rechnung ordentlich zu führen pflegt. Vielleicht schickt sich, daß ein Schema dazu gefunden wird, dessen sie sich alß einer Scheiben7 die leicht zu gebrauchen bedienen könten. Vale et amare perge

Tuum || Erh Weigelium.8

Jena den 23. Febr. || 1692.

P.S. Möchte hiernechst gerne wissen, ob mggl. wie ich vernommen, sich von Leipzig wegzubegeben willens sey:9
Ich wünsche daß mhhl in diesen Landen besser accommodiret werden, und darinnen zu bleiben mehr beliebung haben möchte.

Tit. || Herrn Gottfried Kirchen || berühmten Astronomo || ggl. || in || Leipzig. || Franco!


Für die Anmerkungen siehe
Klaus-Dieter Herbst (Hrsg.): Die Korrespondenz des Astronomen und Kalendermachers Gottfried Kirch. Band 3, Seite 379.

1   „Glücklichsten Fortgang des immer neuen Lebens.“
2   Erhard Weigel beabsichtigte ein „Collegium Artis Consultorum“ zu gründen, das unter anderem für die Herausgabe eines für alle deutschen Länder einheitlichen neuen Kalenders verantwortlich sein sollte. Siehe Hamel, 1999.
3   Zu Kirchs Rolle in den Plänen von Weigel siehe Herbst, 2002, S. 146–149.
4   Nicht ermittelt.
5   Kirch, G.: Annus I. [–XII.] Ephimeridum Motuum Coelestium 1681 [–1692], 1682 [–1691].
6   Ein Antwortschreiben von Kirch ist nicht bekannt. Obwohl es sehr wahrscheinlich ist, daß Kirch auf diesen Brief mit einem Schreiben an Weigel reagiert hat, wird kein weiteres Schreiben in das chronologische Briefverzeichnis aufgenommen, da keine Notiz dazu vorliegt.
7   Vom Prinzip her würde es sich dabei um eine drehbare Stern- bzw. Mondkarte handeln. Eine dem ähnliche Karte veröffentlichte Kirch bereits 1681 als „Stern=Uhrlein“. Siehe Kirch, G.: Europaeischer Wandersmann, 1681, S. 213.
8   „Lebe wohl und fahre fort zu lieben Deinen Erhard Weigel.“
9   Kirch sah sich als Pietist in Leipzig Anfeindungen ausgesetzt, weshalb er von Leipzig wegziehen wollte. Im Oktober 1692 siedelte er in seine Geburtsstadt Guben über.


Literatur

  • Jürgen Hamel: Erhard Weigel und die Kalenderreform des Jahres 1700. In: Reinhard E. Schielicke, Klaus-Dieter Herbst, Stefan Kratochwil (Hrsg.): Erhard Weigel – 1625 bis 1699. Barocker Erzvater der deutschen Frühaufklärung. Thun und Frankfurt am Main 1999. (Online) S. 135–156.
  • Klaus-Dieter Herbst: Der Societätsgedanke bei Gottfried Kirch (1639-1710) unter Einbeziehung seiner Korrespondenz und Kalender. In: Beiträge zur Astronomiegeschichte. Frankfurt am Main, Band 5, S. 115–151.
  • Gottfried Kirch: Annus … Ephemeridum Motuum Coelestium Ad Annum Aerae Christianae … Leipzig 1681. VD17 39:119638Q, Digitalisat