Archiv der Kategorie: Termin

Öffentlicher Vortrag am 25. März 2023

Am 25. März 2023 hat Prof. Dr. Kaspar von Greyerz (Universität Basel) ab 17:00 Uhr im historischen „Haus im Sack“ (Oberlauengasse) in Jena einen Vortrag zum Thema
„Zwischen Descartes und Wolff: Erhard Weigel und die Jenaer Physikotheologie (ca 1650-1730)“
gehalten.


Die Physik des französischen Philosophen René Descartes (1596–1650) erwies sich quer durch Europa für viele Gelehrte, die sich mit der Natur und ihren Gesetzen beschäftigten, als ausgesprochen attraktiv, weil sie die Rolle von Mathematik und Geometrie nachdrücklich aufwertete, so auch für Erhard Weigel (1625–1699) und seine zahlreichen Schüler. Die Lehre Descartes‘ war jedoch keineswegs unumstritten. Es war nicht klug, sich offen dazu zu bekennen. Ähnliches gilt für das Naturverständnis des Aufklärers Christian Wolff (1679–1754), dessen Werk eine grosse Faszination auf die deutschen Naturwissenschaftler des frühen 18. Jahrhunderts ausübte. Auch sein Rationalismus war aus theologisch-kirchlicher Sicht nicht unumstritten. Auch wenn Weigel sich nicht als Physikotheologe bezeichnen lässt, so stand er doch in mancherlei Hinsicht am Beginn einer Tradition der Jenaer Physikotheologie. Physikotheologen waren hauptsächlich Naturwissenschaftler (damals noch Naturphilosophen genannt), Theologen und Ärzte, die den Nachweis der Vereinbarkeit von biblischer Überlieferung und neuer Wissenschaft zu erbringen versuchten. In meinem Vortrag wird es darum gehen, wie sich Weigel und die Jenaer Physikotheologen zwischen den Lehren Descartes‘ und Wolffs positionierten.


Öffentlicher Vortrag am 6. Mai 2021

Gemeinsam mit der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesellschaft hatte die Erhard-Weigel-Gesellschaft zu einem öffentlichen Vortrag von Thomas Behme (Berlin) zum Thema

„Erhard Weigels Gottesbeweis und dessen Kritik durch Leibniz“

eingeladen. Der Vortrag fand am Donnerstag, 6. Mai 2021, 16:00 Uhr online statt.

Frühere Veranstltungen der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesellschaft


Der in Jena lehrende Mathematiker Erhard Weigel (1625‒1699) hat im Rahmen seiner Bemühungen um eine mathematikorientierte Universalwissenschaft und methodisch exakte natürliche Theologie auch einen sogenannten mathematischen Gottesbeweis (Demonstratio Mathematica, quavis Euclidea fortior, esse Deum Mundi Conditorem & Rectorem) entwickelt. Mit diesem sollte die Existenz Gottes und seiner Vorsehung „unwiderlegbar“ und „mit dem höchsten Grad an Gewißheit“ bewiesen werden. Leibniz, der selbst an der Spitze der apologetischen Front gegen den zeitgenössischen Atheismus stand, hatte bekanntlich bei Weigel in Jena studiert und teilte mit ihm sowohl das Anliegen einer mathematikorientierten „Scientia generalis“ als auch die Zielsetzung eines methodisch gesicherten Gottesbeweises. Er war bereits mit den frühesten Entwürfen dieses Beweises in Weigels Schriften der 1670er Jahre vertraut und hat in seinen Publikationen immer wieder Anläufe zur Auseinandersetzung damit unternommen, wobei fast jede der einschlägigen Publikationen Weigels zum Gottesbeweis eine darauf bezogene Stellungnahme von Leibniz ausgelöst hat. Da sich diese Auseinandersetzung über einen Zeitraum von fast 20 Jahren erstreckte, dokumentiert allein dies bei aller Kritik ein nicht nachlassendes Interesse von Leibniz am Entwurf seines Lehrers. Der Vortrag stellt den Gedankengang des Gottesbeweises gestützt auf Weigels Schriften De Corpore Divini Numinis Charactere Demonstrativo, der Theodixis Pythagorica, dem Wienerischen Tugend-Spiegel, der Philosophia Mathematica Theologia Naturalis Solida sowie die zentralen Gedanken von Leibnizens teils zustimmender, teils kritischer Würdigung dar.

Verschoben: Öffentlicher Vortrag am 3. Juli 2020

Der für den 3. Juli 2020 ab 17:00 Uhr geplante Vortrag von PD Dr. Jens Lemanski (FernUniversität in Hagen) zum Thema „Erhard Weigels Erfindung des Schlussmaßes“ wurde verschoben. Der Vortrag fand am 18. November 2023 im Rahmen des 9. Weigel-Kolloquiums statt.


Der Philosoph und Mathematiker Erhard Weigel erfand Mitte des 17. Jahrhunderts eine anschauliche Methode, um Sätze und Beweise der Logik zu vereinfachen. Diese revolutionäre Erfindung brachte ihm aber zahlreiche Schwierigkeiten ein, da sie den vorherrschenden Methoden an den Universitäten nicht entsprach. In Sorge um mögliche Repressalien schickte er seinen Schüler Johann Christoph Sturm Anfang der 1660er Jahre in die Niederlanden, um im dortigen liberalen Klima seine Methode publik zu machen. Erst Ende des 17. Jahrhunderts finden sich Hinweise in Weigels Schriften, in denen er selbst auf seine Erfindung aufmerksam macht. In der Zwischenzeit hatten Weigels Schüler wie Gottfried Wilhelm Leibniz und Nachfolger wie Johann Christian Lange diese Methode weiterentwickelt. Das Resultat dieser Weiterentwicklung war der Entwurf der historisch ersten Logikmaschine. Diese wegweisenden Ideen finden gerade heute, im Zeitalter Künstlicher Intelligenz, wieder Beachtung und Anwendung.

Öffentlicher Vortrag am 21. Februar 2019

Die Erhard-Weigel-Gesellschaft hatte zu einem öffentlichen Vortrag von Dr. Guido Hinterkeuser (Berlin) über eine Erfindung Erhard Weigels eingeladen.

„Fliegende Stühle in Kopenhagen und Schwerin. Neue Quellen zur Verbreitung einer Erfindung Erhard Weigels“

Der Vortrag fand am Donnerstag, den 21. Februar 2019 ab 19:00 Uhr im Vortragsraum im „Haus im Sack“ in Jena (Oberlauengasse, Karte) statt und stieß auf großes Interesse.

In dem Vortrag wurden neue Archivfunde zu dem von Erhard Weigel erfundenen Fahrstuhl vorgestellt. Erstmals kann damit dessen Funktionsweise genau rekonstruiert werden. Diese Erfindung Erhard Weigels war nicht nur eine technische Raffinesse, welche das Weigelsche Wunderhaus in Jena zierte, sondern wurde bis nach Dänemark verbreitet und angewandt.

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Vortrag im Seniorenkolleg der Universität Jena am 30. Januar 2019

Klaus-Dieter Herbst wird im Rahmen des Seniorenkollegs der Universität Jena am 30. Januar 2019 ab 16 Uhr im Hörsaal 24, Fürstengraben 1, einen Vortrag zum Thema „Erhard Weigel und das Kalenderwesen in Jena und im Alten Reich mit Blick auf die Kalenderreform von 1700“ halten. Die Teilnahme ist ohne Anmeldung möglich und der Eintritt ist frei.

Vortragsankündigung